Die Provinz Albay und Legazpi City

Die Provinz Albay sorgt gemeinsam mit Legazpi City für Aha-Momente bei jeder Reise auf die Philippinen: Hier wandern Sie im Schatten hoher Urwald-Riesen zu Wasserfällen, erkunden unterirdische Flüsse und spazieren an schwarzen Sandstränden – und das alles vor der majestätischen Kulisse des Mount Mayon. Ebenso feurig wie dieser Vulkan sind die kulinarischen Leckerbissen der Provinz sowie die Tänze, die Sie beim Magayon-Fest bestaunen. Ob Sie bei einer Reise nach Legazpi barocke Kirchen besichtigen, Tropfsteinhöhlen erkunden, mit dem Boot über idyllische Seen paddeln oder vor der Inselwelt schnorcheln gehen: Albay bietet den perfekten Mix für Kulturreisende, Naturliebhaber und Badegäste.

Reisen am Fuße des Vulkans Mayon

Die wichtigsten Fakten über Albay und Legazpi City

Albay ist eine kleine Provinz im Südosten der Philippinen-Insel Luzon und gehört zur Region Bicol – Reisenden am ehesten bekannt durch das scharfe Nationalgericht „Bicol Express“. Zum Provinzgebiet gehören daneben vier größere Inseln. Albay besitzt  etwa 182.000 Einwohner und gliedert sich in 15 Gemeinden und drei Städte, darunter die Hauptstadt Legazpi City. Hier, in der bevölkerungsreichsten Stadt Albays, schlägt das wirtschaftliche und politische Herz der Provinz. Die Stadt ist aufgrund ihrer Lage am Fuß des Mayon-Vulkans bedeutend für den Tourismus, genau so wie das nördlich des Mayon gelegene Tabaco, der Ferienort Donsol an der Südküste sowie die Inseln Bacacay und Ticao.

Anreise und Unterkünfte in Albay

Am bequemsten und schnellsten ist die Anreise von der Hauptstadt Manila. Von hier aus dauert der Flug nach Legazpi City nur eine Stunde. Doch auch von Cebu City lässt sich ein günstiger Flug nach Legazpi City ergattern. Deutlich zeitintensiver, aber auch preiswerter, sind Reisen über Land. Von Manila aus steuern Fernbusse die Provinz Albay an. Besonders vor Feiertagen und zur Ferienzeit sind diese jedoch schnell ausgebucht. In diesem Fall bietet sich die Kleinstadt Naga als Alternative an. Von dort aus verkehren auch Regionalbusse nach Legazpi.

In Legazpi City angekommen, gibt es mehrere Möglichkeiten, von A nach B zu kommen: Für kurze Strecken empfehlen sich umgebaute Motorrad-Taxis, die sogenannten Tricycles. Noch günstiger ist die Fahrt mit dem Jeepney. Die farbenfroh bemalten Kleinbusse stellen auch das wichtigste Verkehrsmittel in Albay dar. Die Jeepneys sind nicht sonderlich geräumig. Es existieren auch keine offiziellen festen Haltestellen, auf den Wagen sind meist nur Start- und Zielort angeschrieben. Die freundlichen Einheimischen helfen üblicherweise jedoch gerne dabei, den richtigen Jeepney zu finden. So kommt man vielleicht auch in das ein oder andere Gespräch mit Anwohnern der Region und erfährt Dinge, die Sie in keinem Reiseführer finden.

Für die Übernachtung in Legazpi steht eine Reihe an Unterkünften zur Verfügung. Perfekt für den kleinen Geldbeutel ist das Mayon Backpacker Hostel. Mehr Annehmlichkeiten bieten Unterkünfte wie das Hotel St. Ellis in 3 Kilometer Entfernung zum Flughafen. Luxus pur genießen Sie im gehobenen Oriental Legazpi, inklusive Wellnessbereich, Infinitypool, Fitnessstudio und Business Center.

Der Mount Mayon und seine Umgebung

Legazpi braucht sich mit seiner malerischen Natur und den kulturellen Sehenswürdigkeiten nicht vor bekannteren Destinationen in Südostasien verstecken. Während Sie andernorts lange suchen müssen, um die Highlights zu finden, genügt in Legazpi City ein Blick nach oben. Nördlich der Stadt thront der Mayon, ein 2462 Meter hoher Vulkan mit einem 100 Meter tiefen Krater. Seine Ausmaße lassen die Stadt Legazpi City winzig erscheinen. Launisch ist der Riese ebenfalls, doch keine Sorge: Frühwarn-Systeme sind in Kraft; Als Urlauber kommen Sie dem aktiven Vulkan nie näher als es die Sicherheitsbestimmungen erlauben. Rund um den Berg erstreckt sich der malerische Mayon-Volcano-Nationalpark. Hier befinden sich die schönsten Aussichtspunkte, um den perfekt symmetrischen Krater des Mayon zu bestaunen.

Blick auf den Vulkan Mount Mayon

Bequem mit dem Tricycle vom Zentrum Legazpis zu erreichen sind die Cagsawa Ruins. Es handelt sich um die Überreste einer jesuitischen Kirche, die im 16. Jahrhundert erbaut und zweimal zerstört wurde – einmal von Piraten, ein zweites Mal durch einen Ausbruch des Mayon. Der überwucherte Kirchturm vor dem Hintergrund des Vulkans stellt ein beliebtes Fotomotiv dar. Essensstände sorgen für das leibliche Wohl, besonders die Mango-Shakes sind hier ausgezeichnet. Ein paar hundert Meter weiter erfüllt Motorenlärm die Luft: Zahlreiche Anbieter laden Aktivurlauber zum Quadfahren am Fuß des Vulkans ein. Mit den geländetauglichen Boliden geht es über holprige Pisten und durch Flüsse – ein Spaß, bei dem gestandene Männer wieder zu kleinen Jungen werden. Wer dem Mayon besonders nahe kommen will, bucht eine Tour zur erkalteten Lava des Vulkans.

Wenn Sie nicht nur die Aussicht auf den Mayon genießen, sondern auch die Dächer von Legazpi City überblicken möchten, ist der Ligñon Hill Nature Park genau richtig. Der Aufstieg auf den 156 Meter hohen Ligñon Hill ist auch für Ungeübte leicht machbar. Die üppigen Baumwipfel des Parks sehen nicht nur schön aus, sondern bilden auch einen Kletterparcours mit einer 320 Meter langen Seilrutsche – definitiv ein Ort, an dem sich kleine und große Besucher austoben können. Eine Zeitreise in die Vergangenheit machen Sie dagegen in den Tunneln, die von japanischen Soldaten im Zweiten Weltkrieg gegraben wurden. Auch an Restaurants und Souvenirshops mangelt es nicht. Bevor Sie den Rückweg antreten, bestaunen Sie den romantischen Sonnenuntergang auf dem Ligñon Hill.

Kulturelle Sehenswürdigkeiten in Albay

Von den Spuren der spanischen Konquistadoren, die Albay im 16. Jahrhundert eroberten, zeugen die Kolonialgebäude Legazpis. Viele davon sind trotz der Ausbrüche des Mount Mayon noch gut erhalten. Im Stadtzentrum thront die Kathedrale San Gregorio Magno, eine der ältesten Sehenswürdigkeiten in Albay und Mittelpunkt des religiösen Lebens seit 1840. Noch älter ist die Daraga Church, die Sie bequem auf dem Weg zum Mount Mayon besuchen können. Die 300 Jahre alte Fassade aus Vulkangestein ist ein gutes Beispiel für den Stil des spanischen Barock und gehört zum kulturellen Nationalerbe der Philippinen. Nicht minder sehenswert ist die Kirche von Tabaco City mit ihrem Kontrast aus grauem Vulkanstein und goldenen Ornamenten.

Noch mehr Zeugnisse der typisch philippinischen Frömmigkeit sehen Sie im Kawa-Kawa Hill & Natural Park. Der Landschaftspark liegt nicht nur malerisch inmitten geschwungener Hügel, Palmenwälder und duftender Blumenwiesen, sondern besitzt auch einen Kreuzweg mit liebevoll gestalteten Figuren. Der Ort ist beliebt bei Pilgern, besonders während der Karwoche. Brauchtum ganz anderer Art können Sie dagegen bestaunen, wenn Ihre Reise nach Legazpi im Mai stattfindet. Dann fiebert die ganze Stadt dem Magayon-Fest entgegen. Bereits Tage vor den Feierlichkeiten fertigen die einzelnen Stadtteile und Dörfer bunte Umzugswagen, die zur Eröffnung durch die Straßen fahren. Tanzgruppen vertreten ihren Ort in einem farbenfrohen Wettstreit. Das Fest steht im Zeichen einer Volkslegende um den Mayon-Vulkan – ein Beispiel dafür, wie in Albay katholische Frömmigkeit und uralte Naturreligion nebeneinander existieren.

Apropos uralt: Wenn Sie eine Zeitreise in die Vorgeschichte der Provinz Albay unternehmen möchten, gibt es keinen besseren Ort als die Hoyop-hoyopan Cave, eine Höhle südöstlich von Legazpi. Hoyop-hoyopan bot den Einwohnern Legazpis bereits 4000 Jahre vor Christi Geburt Zuflucht und beeindruckt daneben mit bizarren Tropfsteinformationen. Eine Erkundungstour im Inneren, begleitet vom Geräusch der Fledermäuse, lässt die Ausmaße dieser Höhle erahnen.

Die schönsten Naturkulissen in Albay

Dank ihrer abwechslungsreichen Landschaft eignet sich die Provinz Albay perfekt für einen Ausflug in die Natur. Dafür müssen Sie sich gar nicht weit von Legazpi entfernen. In direkter Nähe zum Flughafen befindet sich Albay Park and Wildlife, ein Naturpark und Zoo, der Besuchern die Artenvielfalt Bicols näher bringt. Die grüne Oase ist besonders beliebt bei Familien, die im Park picknicken und Boot fahren. Die weitläufigen Gehege beheimaten exotische Tiere wie Affen, Warane und die in Südostasien heimischen Nashornvögel. Albay Park and Wildlife wird vom Veterinär-Verband der Region verwaltet – die Tiere genießen somit eine artgerechte Haltung und genug Auslauf.

Entspannt geht es am Sumlang Lake zu, einem See mit herrlichem Blick auf den Mayon-Vulkan, der hinter dem palmengesäumten Ufer aufragt. Genießen Sie die Aussicht bei einer Fahrt mit dem Kayak oder einem traditionellen Bambusboot. Schattige Pavillons aus geflochtenem Manilahanf laden zum Verweilen ein. Wer es wilder mag, fährt zu den Vera Falls nördlich von Tabaco City. Die Wasserfälle liegen pittoresk am Fuße des Mount Malinao und versprechen eine Abkühlung an heißen Tagen. Bereits die Anfahrt vorbei an grünen Reisfeldern und Kokosplantagen bietet sehenswerte Fotomotive. Ein weiterer Wasserfall befindet sich südwestlich von Legazpi City. Um ihn zu erreichen, müssen Sie einen unterirdischen Fluss, den Quitinday Underground River, durchqueren. Mit dem Bambusfloß tauchen Sie ein in die gespenstische Stille der Höhle, die nur vom Flattern der Fledermäuse unterbrochen wird – und Ihrem Tourguide, der Sie auf markante Tropfsteine aufmerksam macht. Danach kühlen Sie sich im erfrischenden Nass des kleinen Wasserfalls ab.

Heiß geht es dagegen beim Inang-Maharang Boiling Lake westlich von Manito zu. Hier lässt die vulkanische Aktivität unter der Erde das Wasser eines Sees blubbern und brodeln. Die Temperaturen sind heiß genug, um Eier zu kochen und die Umgebung mit Energie zu versorgen. Der Ort ist immer noch ein Geheimtipp unter Besuchern, doch die Einheimischen kommen gerne hierher, um dieses mystische Naturschauspiel zu bestaunen.

Strände und Inseln in Albay

Eine Reise auf die Philippinen ist perfekt für alle, die Sehnsucht nach Sonne, Meer und einer exotischen Inselwelt haben. Da macht auch die Provinz Albay keine Ausnahme. Legazpi liegt nicht nur am Fuß eines gigantischen Vulkans, sondern auch am Wasser der Pouliqui Bay. Der ideale Ort für Spaziergänge am Meer ist der Legazpi Boulevard, eine der schönsten und längsten Strandpromenaden auf den Philippinen. Hier erstreckt sich der Puro Beach mit dem bunten „Legazpi“-Schriftzug. Der Küstenabschnitt ist beliebt bei Joggern, Anglern und allen, die ihren Blick über Legazpis bewaldetes Hinterland schweifen lassen möchten. Auf traditionellen Märkten am Wasser bestaunen Sie den Fang des Tages und decken sich mit den süßen philippinischen Bananen ein. Ein seltenes Naturschauspiel bietet der Strand von Rawis. Hier ist der Sand schwarz – ein weiteres Erbe der vulkanischen Ablagerungen des Mayon.

Wer dagegen Lust auf weißen Sandstrand hat, der unternimmt eine Reise auf die Inseln von Albay. In nur 35 Minuten gelangen Sie zur Insel Bacacay. Die Strände des kleinen Ortes sind noch weitgehend unberührt vom Massentourismus. Dennoch finden Sie dort einige der schönsten Resorts in Albay, darunter das Mibis Bay Resort mit großzügiger Poollandschaft und privatem Sandstrand. 40 Kilometer von der Südküste Albays entfernt liegt Ticao, eine kleine Insel, die für ihre Artenvielfalt und die archäologischen Funde bekannt ist. Hauptsächlich ist die Insel Ticao jedoch ein Strandparadies aller erster Güte. Gönnen Sie sich im Ticao Island Resort einen Badeurlaub unter Palmen, unternehmen Sie Ausritte am Strand und bestaunen Sie die majestätischen Steilfelsen bei einer Bootstour. Die Insel lockt daneben Taucher mit einem großen Vorkommen an Mantarochen.

Einen wesentlich größeren Fisch bekommen Sie dagegen in Donsol an der Südküste Albays zu sehen – und das ganz ohne Taucherausrüstung. Der Küstenort ist ein bekannter Rückzugsort für Walhaie. Die sanften Riesen von bis zu 14 Metern Länge werden auf den Philippinen vor allem mit dem Ort Moalboal der Insel Cebu in Verbindung gebracht. Donsol hat sich jedoch dem sanften Walhai-Tourismus verschrieben: Das heißt, die Tiere werden nicht mit Futter angelockt und bewahren sich so ihre natürliche Verhaltensweise. Mit dem Boot fahren Sie auf das Meer, wo sie mit Taucherbrille und Schnorchel bewaffnet ins Wasser steigen. Auge in Auge mit einem riesigen Walhai zu tauchen ist ein einmaliges Erlebnis, das zu einer Philippinen-Reise einfach dazu gehört.