Die malerische Insel Mindoro


Die Insel Mindoro: Zwischen Stränden, Bergvölkern und seltenen Tieren

Nur eine Flugstunde südlich von Manila liegt ein Ort, der immer noch eher zu den Geheimtipps einer Philippinen-Reise gehört. Noch, denn die Insel Mindoro besitzt alle Voraussetzungen, sich zu einem beliebten Reiseziel für den Fremdenverkehr zu entwickeln: Traumhafte weiße Sandstrände, malerische Inselwelt, Wasserfälle, dichte Regenwälder und das größte Atoll-Riff der Welt sind nur einige der Sehenswürdigkeiten auf Mindoro. Eine Vielfalt an Meerestieren macht die Insel zum Hotspot für Taucher und Schnorchler. Dazu kommen aufregende Wassersportangebote, ein „Best of“ der philippinischen Küche und die freundliche Art der Einheimischen. Wer tropisches Flair genießen und die Philippinen in ihrer Ursprünglichkeit erleben will, sollte eine Reise nach Mindoro wagen.

Mindoro ein Kleinod unberührter Natur

Der Archipel besticht mit vielseitigen Landschaften. Wenn Sie eine Reise zu diesem malerischen Fleckchen Erde unternehmen, erwartet Sie ein Facettenreichtum, der nur an wenigen Orten auf der Welt anzutreffen ist. Strand, Berge, Wasserfälle und Wildnis vereint auf der malerischen Insel Mindoro.

Taucher reisen von überallher nach Mindoro, um die einzigartige Unterwasserwelt zu bestaunen. Sie träumen schon lange davon mit dem Tauchen zu beginnen, doch bisher fehlte Ihnen die Gelegenheit dazu? Sie sollten Sabang einen Besuch abstatten. Das Taucherparadies liegt im Norden des Archipels.
In Puerto Galera können Sie eine mehrtägige Reise zum Apo-Reef Nationalpark buchen. Einem der spektakulärsten Korallenriffe, das die Natur hervorgebracht hat. Es ist zwischen der Westküste und der Nordspitze der Palawan Region gelegen. Das Riff umfasst eine Fläche von 15800 Hektar, welche unter Naturschutz steht. Unzählige Fischarten, Meeresschildkröten, Riesenmuscheln, Haie sowie Stachelrochen versetzen die Touristen regelmäßig in Staunen.

Mindoro im Überblick

Mindoro bildet einen Teil der Philippinen-Region MiMaRoPa und liegt südlich der Hauptinsel Luzon. Mit 9.735 Quadratkilometern – das ist ungefähr die vierfache Fläche des Saarlands – stellt Mindoro die siebtgrößte Insel der Philippinen dar. Dazu kommen kleine Inseln vor Mindoros Küste, die noch einmal 509 Quadratkilometer ausmachen.

Das zur Inselgruppe MIMAROPA zählende Eiland bietet Reisenden einen Urlaub fernab der klassischen Touristenziele. Der Facettenreichtum hebt das Reiseziel aus der Masse der Urlaubsziele heraus. Die geringfügige touristische Erschließung ermöglicht ein tiefes Eintauchen in die philippinische Kultur.

Mindoro wird von Norden nach Süden von einem Bergmassiv durchzogen, das die natürliche Grenze zwischen den beiden Provinzen Oriental und Occidental Mindoro bildet. Größter Berg ist der 2582 Meter hohe Mount Halcon im Norden Mindoros. Die Bevölkerung beträgt derzeit etwa 1,3 Millionen Menschen. Bereits im Mittelalter war Mindoro ein wichtiges Zentrum für den südostasiatischen Handel mit China. Heute ist vor allem die Landwirtschaft von Bedeutung, doch auch Marmorsteinbrüche und Kupferbergwerke befinden sich auf der Insel. Daneben entwickelt sich auch der Tourismus zur wichtigen Einnahmequelle.

Anfahrt und Transport

Bei der Anreise zur Insel Mindoro haben Sie die Wahl zwischen Flugzeug und Fähre. Den günstigsten Flug zur Insel Mindoro buchen Sie von der Hauptstadt Manila zum Flughafen San Jose. Dies stellt die einzige Direktverbindung zur Insel dar, jeder andere Flug nach Mindoro legt derzeit in Manila einen Zwischenstopp ein. Die Flugzeit beträgt etwa eine Stunde.

Günstiger reisen Sie mit dem Boot bzw. der Fähre. Dazu fahren Sie zuerst von Manila nach Batangas, wo eine Fährverbindung nach Mindoro bereitsteht. Sie haben die Auswahl zwischen langsamen Fähren, die etwa 3 Stunden für die Strecke benötigen, und Speed Boats, die nur 1,5 Stunden unterwegs sind. Urlauber auf Coron können die Fähre zur Westküste Mindoros nehmen. Daneben besteht eine Fährverbindung von Caticlan nahe der Ferieninsel Boracay zu Roxas im Süden Mindoros.

Auf Mindoro angekommen, nehmen Sie am besten den Reisebus, um längere Strecken zurückzulegen. Die geografische Trennung in Ost- und West-Mindoro macht es teilweise nötig, die Busreise mit einer Fähre zu kombinieren. Für Kurzstrecken stehen umgebaute Motorräder, die hierzulande allseits bekannten Tricycles, bereit. Jeepneys, die berühmten und bunt bemalten Kleinbusse der Philippinen, verkehren in den Städten. Der Fahrpreis ist günstig, jedoch existieren selten Fahrpläne und offizielle konkrete Haltestellen. Auch sind die Jeepneys nicht unbedingt für große Fahrgäste gebaut.

Was die Übernachtung auf Mindoro betrifft, haben Sie die Wahl zwischen luxuriösen Strandresorts und bodenständigen Herbergen. Während sich die etablierten Resorts problemlos online buchen lassen, verfügen viele der preiswerten Guest Houses und Hostels noch nicht über eine Internet-Präsenz oder nur über eine Social-Media Seite. Wer Schnäppchen schlagen möchte, sollte also vor Ort nachfragen oder anrufen.

Oriental Mindoro

Puerto Galera – das Tor zu Mindoro

Wenn Sie mit der Fähre von der Hauptinsel Luzon ankommen, beginnt Ihre Reise auf Mindoro in dieser 32.000 Einwohner-Stadt. Und das ist auch gut so, denn der „Hafen der Galeonen“ gibt einen guten Vorgeschmack auf die Sehenswürdigkeiten der Insel.

Die größte Attraktion stellt die Landschaft selbst dar. Schon wenige Kilometer außerhalb der Innenstadt erwartet Sie eine Küstenstraße, welche Ausblicke auf bewaldete Hügel und das azurblaue Meer bereithält – perfekt für eine Fahrt mit dem Motorroller. Die kleinen Flitzer lassen sich am besten im Stadtteil Sabang ausleihen. Hier, im touristischen Herz der Insel, befinden sich auch die meisten Unterkünfte für eine Übernachtung auf Mindoro.

Einen ersten Eindruck der Schönheit Mindoros gewinnen Sie auf einer Fahrt zu den Tamaraw Wasserfällen. Diese ergießen sich ca. 13 Kilometer südlich der Stadt Puerto Galera direkt neben der Küstenstraße in die Tiefe und sind somit nicht zu verfehlen. Neben einem lohnenswerten Fotospot finden Sie hier auch ein künstlich angelegtes Becken zum Schwimmen. Für das leibliche Wohl vor Ort sorgt ein Restaurant. Die Portionen vor allem der typisch philippinischen Nudelgerichte sind beachtlich.

Neben den Tamaraw Wasserfällen existieren auch weiter entfernte Wasserfälle, die sich perfekt für eine kleine Wanderung eignen. Die Tukuran Falls im Gemeindegebiet von San Teodoro liegen malerisch in einer Landschaft aus grünen Wiesen, Palmen und Regenwald. Sie lassen sich leicht zu Fuß erreichen, indem Sie dem Flusslauf folgen. Alternativ heuern Sie einen Guide an oder lassen sich entspannt mit dem Ochsenkarren fahren. Wasserbüffel, die sich im Fluss abkühlen, sind in der ländlichen Idylle ein häufiger Anblick. Die Wasserfälle an sich bieten eine willkommene Erfrischung fernab vieler Besucher. Wer auf dem Rückweg noch Zeit hat, sollte beim Mangrovenschutzgebiet direkt neben der Küstenstraße anhalten. Hier erkunden Sie dieses wichtige Ökosystem bequem auf Holzstegen, erspähen Schlammspringer und lauschen dem Gesang zahlreicher Vögel.

Natürlich kommen auch Badegäste nicht zu kurz. Nur 30 Minuten von Sabang entfernt erstreckt sich der berühmte White Beach, ein Küstenabschnitt mit nahezu makellosem Sand, einer großen Auswahl an Restaurants und vielfältigen Wassersport-Angeboten. Tagsüber ruhig und entspannt, ist White Beach nach Einbruch der Dunkelheit ein idealer Ort, um in den zahlreichen Strandbars zu feiern. Nicht minder schön und etwas weniger besucht, präsentiert sich der Talipanan Beach weiter westlich. Wer genug vom Strandurlaub hat und sein Handycap verbessern möchte, nimmt ein Tricycle zum Ponderosa Golf Club, der die Küste überblickt. Hier, ca. 600 Meter über dem Meeresspiegel, genießen Sie eine kühlende Brise. Für Familien mit Kindern stehen Minigolf, eine Seilrutsche sowie ein Hochgarten bereit.

Mit einer malerischen Lage zwischen bewaldeten Hügeln punktet Haligi Beach auf Paniquian Island. Der Strand mit seinem strahlend weißen Sand und dem glasklaren Wasser ist ein beliebtes Ziel für Inselhopping-Touren – genau so wie die nördliche Nachbarinsel Medio Island: Hier erfreuen schroffe Steilküsten das Auge, während der 500 Meter lange Long Beach zum Sonnenbaden einlädt. Die farbenfrohen Seeigel erblicken Sie nicht nur beim Schnorcheln. Sie werden dort auch von den Einheimischen als Delikatesse verkauft. Wer dagegen eine Abwechslung zu Sandstränden sucht, sollte zum ebenfalls sehenswerten Kieselstrand Pebble Beach östlich der Stadt fahren.

Einen idealen Ort zum Tauchen vor Mindoro bildet das Sabang Wreck. Dabei handelt es sich um drei versunkene, mittlerweile mit Korallen bewachsene Schiffe, die einer Vielzahl von Meerestieren Schutz bieten. Noch mehr Unterwasser-Abenteuer verspricht eine Bootstour nach Verde Island: Clownfische, bunte Muscheln, Muränen und Seeschlagen sind nur einige der Arten, die sich dort in den Korallengärten tummeln.

Unterwegs im Süden von Oriental Mindoro

Während Puerto Galera Urlauber mit seiner gut ausgebauten Infrastruktur und der großen Auswahl an Unterkünften lockt, ist der Rest von Ost-Mindoro noch relativ unbekannt – perfekt für Individualreisende, um die authentische Seite der Insel zu entdecken.

Wenn Sie auf der Küstenstraße eine Stunde Richtung Südosten fahren, gelangen Sie nach Calapan City. Die 130.000 Einwohner-Stadt mit dem bedeutsamen Seehafen lockt Naturfreunde mit Kajakfahrten durch Mangrovenwälder, während Badegäste an den hier schwarzen Sandstränden entspannen – Überreste der vulkanischen Entstehungsgeschichte Mindoros. Abenteurer erwartet südlich von Calapan eine besondere Herausforderung: Dort erhebt sich Mount Halcon, der höchste Berg Mindoros. Zwei Tage nimmt die Wanderung von Baco über Holzbrücken und hohe Felsen in Anspruch. Der Aufstieg erfordert alle Kräfte, doch die Aussicht auf dem Gipfel inmitten eines Wolkenmeers entschädigt jegliche Strapazen.

Wesentlich entspannter geht es beim Naujan Lake zu. Der größte See Mindoros erstreckt sich südöstlich von Calapan und liegt inmitten des gleichnamigen Nationalparks. Hier sehen Sie den Fischern bei ihrer traditionellen Arbeit zu, kosten exotische Früchte auf Plantagen und beobachten eine Vielzahl von Wasservögeln. 5 Kilometer nördlich befindet sich eine der ältesten Sehenswürdigkeiten auf Mindoro: Die Ruinen der Kirche von Bancuro stammen aus dem 17. Jahrhundert und boten früheren Einwohnern Zuflucht vor Piratenangriffen. Am Ostufer des Sees zeugen Thermalquellen von der vulkanischen Aktivität unter der Erde. Die Einheimischen nutzen den heißen Dampf gerne, um Schnecken zu grillen – eine Delikatesse auf Mindoro.

Wassersportler auf der Suche nach Nervenkitzel sollten vor Calapan City einen Stopp in San Teodoro einlegen. Dort lädt der reißende Arigoy-Fluss zu Wildwasserfahrten ein: Zwei Stunden lang führt die Fahrt über Stromschnellen vorbei an den üppigen Hügeln am Flussufer. Auf der Küstenstraße geht es von Calapan in das knapp zwei Autostunden entfernte Roxas. Das charmante Städtchen lohnt sich für einen Zwischenstopp, um die San Rafael-Höhle mit ihren interessanten Tropfstein-Gebilden zu besuchen. Badegäste kommen weiter südlich in Mansalay auf ihre Kosten: Buktot Beach wartet mit weißem Sand und türkisblauem Wasser auf. Der Strand ist beliebt bei den Einheimischen, während sich Urlauber eher selten hierher verirren.

Ein echtes Naturparadies finden Sie in Bulalacao, der südlichsten Stadtgemeinde von Ost- Mindoro. Wasserfälle, Seen und versteckte Höhlen bilden die Kulisse für Wanderungen, während sich die kleinen Inseln vor der Küste perfekt für eine Bootstour anbieten: Exklusives Flair verspricht die private Insel Tambaron Island: Sandstrände heben sich vom sattgrünen Hintergrund der Hügel ab, während eine bunte Unterwasserwelt zum Schnorcheln einlädt. Vom Tambaron Green Beach Resort brechen Sie zu Kajakfahrten oder Wanderungen zu kleinen Buchten und einer Rinderfarm auf. Nachts lässt sich fernab störender Lichter der Sternenhimmel besonders gut sehen. Auf der Bootstour nicht fehlen sollte Aslom Island mit ihrer Sandbank, die sich 500 Meter in das Meer erstreckt.

Occidental Mindoro

Sablayan – Bade- und Tauchparadies an der Westküste

Diese Stadt an der Westküste der Insel stellt das zweitwichtigste Zentrum des Fremdenverkehrs auf Mindoro dar. Sie erreichen den Ort von Puerto Galera aus mit dem Bus. Davor steht jedoch eine Fahrt mit der Fähre nach Abra de Ilog auf dem Plan, da keine durchgehende Straße existiert. Die Fähre startet zwei Mal am Tag; Morgens und Nachmittags vom Balatero Port und benötigt etwa eine Stunde zum Abra de Ilog Ferry Terminal. Von dort verkehrt alle 2 Stunden ein Fernbus, der für die Strecke etwa 3 Stunden benötigt.

In der Stadt angekommen, sollte die erste Anlaufstelle das Eco Tourism Centre sein. Die freundlichen Mitarbeiter informieren Sie über die besten Freizeitaktivitäten zu Wasser und an Land. Ganz hoch im Kurs stehen natürlich Bootsfahrten zum Apo Reef. Das größte Atollriff der Welt liegt 6 Bootsstunden entfernt, glänzt also durch eine abgeschiedene Lage. Für das Tauchen vor Mindoro eignet sich das ausgedehnte Riff mit dem bunten Mix aus Hart- und Weichkorallen ideal. Anemonenfische, Doktorfische und sogar Riffhaie lassen sich bei einem Tauchgang erspähen. Doch auch für Schnorchler ist das Apo Reef eine Offenbarung: Diese lassen sich entspannt mit dem Boot über die farbenfrohen Korallengärten ziehen oder tauchen zu Fischschwärmen und Baby-Haien ab. Unweit des Riffs lockt Apo Island mit traumhaftem Sandstrand, Mangrovenwäldern und einem Leuchtturm, der Rundumsichten auf das strahlend türkisblaue Meer ermöglicht.

Für alle, die weniger Zeit haben, stellt North Pandan Island ein lohnendes Ziel dar. Die kleine Insel befindet sich nur 30 Minuten von der Stadt entfernt und besitzt einen nicht minder schönen Sandstrand. Die lang gestreckte Küste bietet zahlreiche Gelegenheiten zum Schnorcheln und Tauchen. Hier gehen Sie nicht nur mit farbenfrohen Riff-Bewohnern, sondern auch mit Sardinenschwärmen und Meeresschildkröten auf Tuchfühlung. Das Pandan Island Resort sorgt für komfortable Übernachtungsmöglichkeiten.

Zurück am Festland fällt Ihnen vielleicht ein Stahlseil auf, das zwischen dem Parola Park und der kleinen Insel South Pandan Island gespannt wurde. Dabei handelt es sich um die längste Insel-zu-Insel-Seilrutsche der Welt. Von einem 21 Meter hohen Turm gleiten Sie ganze 4 Minuten über das azurblaue Wasser – ein Vergnügen für schwindelfreie Gäste. Wer lieber festen Boden unter den Füßen hat, erkundet das Hinterland auf einer Wanderung: Im Mount Iglit – Baco National Park mit seinem ausgedehnten Regenwald bekommen Sie einen Einblick, wie die ursprüngliche Vegetation auf Mindoro aussah. Vor der Kulisse des 1432 Meter hohen Mount Iglit wandern Sie im Schatten von Mindoro-Pinien und beobachten Tamaraus, eine Büffelart, die nur auf Mindoro vorkommt. Perfekt für kurze Trekking-Touren eignet sich das Ufer des Libao-Sees. Nach der Wanderung darf natürlich eine Stärkung, beispielsweise landestypisch in Form von gegrilltem Fisch mit Reis und süßen Mangos nicht fehlen.

Wenn Sie auf dem Weg nach Sablayan einen Zwischenstopp einlegen möchten, bietet sich der kleine Ort Mamburao auf halber Strecke an. Die Stadtgemeinde ist relativ unbekannt, besitzt jedoch naturbelassene Strände vor einem Panorama aus bewaldeten Hügeln – ideal für Individualtouristen, die gerne abseits üblicher Pfade unterwegs sind.

Am nordwestlichen Ende der Insel erstreckt sich auf 170 Quadratkilometern das Mount Calavite Wildlife Sanctuary. Für alle, die Mindoros ursprüngliche Artenvielfalt kennenlernen möchten, ist dieser Ort perfekt. Nicht nur Hirsche, Wildschweine und Tamarau-Rinder sind dort zuhause. Auch seltene Vogelarten wie der Mindoro-Hornvogel bevölkern den Park, der sich in 1,5 Autostunden von Mamburao aus erreichen lässt.

Der Süden von Occidental Mindoro

Mit knapp 150.000 Einwohnern stellt San Jose die größte Stadt der Provinz Occidental Mindoro dar. Nicht nur, daß sich hier ein wichtiger Hafen befindet; Die Stadt besitzt auch den einzigen Flughafen der Insel. Wer einen Flug nach Mindoro gebucht hat, wird seine Reise also in San Jose beginnen. Das Herz der Stadt bildet der Municipal Plaza mit dem Acacia Park. Dort finden während des Stadtfestes am ersten Mai bunte Umzüge und Tänze statt. Auf einer abenteuerlichen Wanderung über Hängebrücken und vorbei an den gezackten Fire Mountains geht es zum Tamaraw Gene Pool Center, wo Exemplare von Mindoros seltenen Rindern gehalten und erforscht werden.

Hauptattraktion sind jedoch die kleinen Inseln vor der Küste der Gemeinde, allen voran White Island: Nur 15 Minuten dauert die Fahrt mit dem Boot. Danach lockt ein 1,6 Kilometer langer Strand mit feinem Sand zum Entspannen. Auch zum Schnorcheln, Tauchen und Angeln ist White Islands Küste beliebt. Viel Infrastruktur sucht man vergeblich: Die Insel ist immer noch so unberührt, dass Meeresschildkröten am Strand ihre Eier legen.

Weiter südlich liegen die Zwillingsinseln Ilin und Ambulong Island. Ilin Island ist vor allem bei Tauchern bekannt. Doch auch Geschichtsfreunde kommen hier auf ihre Kosten und besichtigen die Gräber chinesischer Kaufleute aus dem Mittelalter. Ein Highlight für alle Badegäste befindet sich an der Südküste: Dort erstreckt sich Inasakan Beach, der sich dank feinem Sand und türkisblauem Wasser nicht vor den Stränden Boracays und El Nidos verstecken muss. Mit seinen sanft geschwungenen Hügeln eignet sich Ilin Island perfekt für eine Wanderung, inklusive weiter Blicke über die Küste. Anschließend kühlen Sie sich am Kahugas Beach ab und sammeln bunte Muscheln im Sand.

Nicht minder schön präsentiert sich die Nachbarinsel Ambulong: Unterwasser-Höhlen bieten einer Vielzahl an Fischarten Schutz, weshalb Taucher hier voll auf ihre Kosten kommen. Die Insel selbst ist dank ihrer abgeschiedenen Lage auch ein beliebter Rückzugsort für Priester und Kirchengruppen, wovon Namen wie „Heaven´s Beach“ und „Grace Island“ zeugen. Doch auch Urlauber sind hier herzlich willkommen, in den schwimmenden Hütten zu übernachten, Meeresschildkröten zu beobachten und die interessanten Steilküsten zu fotografieren. Alternativ lassen Sie am blütenweißen Sandstrand die Seele baumeln. Zurück auf dem Festland wird es Zeit, den Tag am Aroma Beach ausklingen zu lassen. Dieser Strand ist für seine romantischen Sonnenuntergänge bekannt. Geschichtsfreunde sollten außerdem den sogenannten Landing Marker besuchen: Die Gedenkstätte erinnert an die Landung der Alliierten im Zweiten Weltkrieg und die Schlacht um Mindoro im Jahr 1944.

San Jose ist der beste Ausgangspunkt, um die indigenen Völker der Mangyan zu besuchen, die im Inneren Mindoros leben. Bei einem Besuch der kleinen Bergdörfer mit ihren traditionellen Holzhütten lernen Sie die Handwerkskunst, die Landwirtschaft und wer mag, auch die Sprache dieser Ureinwohner Mindoros kennen.

Die Esskultur auf Mindoro

Wem bei philippinischen Gerichten wie Adobo, Lechon und Kinalow das Wasser im Mund zusammen läuft, der wird sich auf Mindoro glücklich schätzen. Die Küche der Insel hält ein Vielzahl landestypischer Leibspeisen bereit – mit einer ganz eigenen Note. Traditionell waren Fisch und Meeresfrüchte auf Mindoro günstiger als Fleisch und bildeten neben Reis die Grundlage der Ernährung: Tintenfisch wird hier als Adobong Pugita zubereitet, mit dem würzig-säuerlichen Geschmack, den Kenner von Adobo so schätzen. Heute stehen natürlich auch Fleischgerichte auf der Speisekarte: Besonders zart ist das Fleisch der kleinen einheimischen Hühner – kein Wunder, genießen diese doch ausreichend Auslauf und eine vergleichsweise artgerechte Ernährung. Hühnchen wird gerne in Tinola gekocht, einem würzigen Sud aus Knoblauch, Zitronengras und Papayas. Sowohl Fisch und Fleisch findet sich in den philippinischen Frühlingsrollen „Lumpia“ – serviert mit einer süß-herzhaften Sauße und garniert mit geraspelten Erdnüssen. Tropische Früchte wie Mangos, Papayas und Ananas spielen in der Landwirtschaft Mindoros eine wichtige Rolle. Sie sind auf jedem Markt für wenig Geld zu bekommen. Weniger bekannt ist Kamias, die säuerliche Frucht des Gurkenbaums. Diese kommt u.a. in Sinaing na Tulinga, einem Fischgericht mit gesalzenen Makrelen zum Einsatz. Neben einheimischen Speisen finden jene mit Appetit auf westliche Klassiker selbstverständlich ebenso gute Gerichte.

Kultur und Menschen auf Mindoro

Teile Mindoros werden von indigenen Völkern bewohnt. Die Mangyan setzen sich aus sieben Volksstämmen zusammen. Wahrscheinlich siedelten diese einst aus Indonesien über. Da sie hauptsächlich das Hochland besiedeln, bleiben sie der Mehrheit der Besucher verborgen. Das indigene Volk der Mangyan charakterisiert eine friedfertige und freundliche Lebensweise. Sie leben jedoch zurückgezogen. In entlegenen Bergregionen konnten sie die autochthone Kultur bewahren. Früher diente der Fischfang als Lebensgrundlage, mittlerweile bestreiten sie mit Landwirtschaft ihren Lebensunterhalt.

White Beach in Puerto Galera auf Mindoro
PH - Puerto Galera - White Beach 2" by Eugene Alvin Villar.
Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons.

Kalabaw Bubalus Mindorensis auf Mindoro
Bubalus mindorensis by Gregg Yan 01“ von Gregg Yan
Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

In den Bergen entspannen

Die Natur der Bergwelt ist größtenteils unberührt, wodurch die Wanderung zu einem kleinen Abenteuer wird. Ein ortskundiger Begleiter ist empfehlenswert, nicht allein weil man sich schnell in den weitläufigen Waldarealen verirren kann.
In zehn Kilometern Entfernung zur Stadt Puerto Galera befindet sich eine der Hauptattraktionen, welche die philippinische Insel zu bieten hat: Der 129 Meter hohe Tamaraw-Wasserfall. Wer einen Urlaub auf Mindoro plant, sollte hier unbedingt vorbeischauen. In unmittelbarer Nähe zum Katarakt besteht die Möglichkeit, zu baden. Ein einmaliges Ereignis im Einklang mit der Natur, welches europäische Hallenbäder vergebens zu imitieren versuchen.

Gipfelstürmer, auf der Suche nach einer sportlichen Herausforderung, können den in 2587 Meter Höhe gelegenen Gipfel des Mount Halcon erklimmen. Unter erfahrenen Bergsteigern gilt er als anspruchsvoll, die Begleitung durch einen Bergführer ist somit für die meisten Touristen Pflicht.

Verbindung nach Mindoro

Mindoro liegt etwa 15 Kilometer vom südwestlichsten Küstenabschnitt der Hauptinsel Luzon entfernt. Von der philippinischen Hauptstadt Manila mit dem Flugzeug startend, erreichen Sie die Insel innerhalb von 45 Minuten. Die Flieger landen in San José oder Mamburao.
Darüber hinaus stehen Fährverbindungen zur Verfügung. Die Fährfahrt dauert in etwa 90 Minuten. Der schöne Ausblick während der Überfahrt entschädigt die Stapatzen der Anreise.

110 Kilometer trennen den nördlichsten vom südlichsten Punkt der Insel Mindoro. Wer möglichst viel von der Insel sehen möchte, kann ein Motorrad oder Auto mieten.

Ausgewählte Feste auf Mindoro

Auch auf den Philippinen liebt man es, ausgelassen zu feiern. Das vom Fremdenverkehrsamt publizierte und längst zum Landesmotto avancierte „It´s more fun in the Philippines“ gilt auch auf der Insel Mindoro mit ihrem abwechslungsreichen Festkalender. Es beginnt gleich im Januar, wenn in Bansud das Bansudani-Fest begangen wird. Dann führen Tanzvereine und Schulklassen temperamentvolle Tänze auf, um eine erfolgreiche Ernte zu feiern. Zeitgleich präsentiert das Dugoy Festival in Sablayan die kulturelle Vielfalt Mindoros. Musikgruppen aus allen Teilen der Insel kommen zu diesem Fest, bei dem sich traditionelle Volksgesänge mit modernen Klängen abwechseln.

Im März steht in der Stadtgemeinde Baco alles im Zeichen der Banane. Beim Banana Festival werden nicht nur schmackhafte Gerichte aus der gelben Frucht zubereitet. Auch Ein Schönheitswettbewerb gehört – typisch für die Philippinen – zu den Feierlichkeiten dazu. Ebenfalls hoch her geht es im März in Puerto Galera. Dann wird das Malasimbo Festival gefeiert, inklusive Live-Konzerten von Reggae-, Jazz- und Soul-Bands, Ausstellungen junger Künstler und Märkten, auf denen Sie authentische Handwerksstücke der Mangyan kaufen können. Wem es dagegen Lechon, das knusprige Spanferkel der Landesküche, angetan hat, der sollte im Juni die Kleinstadt Pola besuchen. Beim Lechon Festival werden die kreativ dekorierten Spanferkel durch die Stadt getragen, bevor das appetitlichste Schwein gekürt wird. Zu Ehren der Kokosnuss, einem wichtigen Erzeugnis Mindoros, wird im Dezember das Adyawan-Festival in San Teodoro veranstaltet. Dort sehen Sie, wie viele Dinge aus der vielseitigen Frucht hergestellt werden.

Die beste Reisezeit auf Mindoro

Das Klima auf Mindoro präsentiert sich tropisch-warm mit nur geringen Temperaturschwankungen im Jahresverlauf. Als beste Zeit für eine Reise auf Mindoro gelten die Monate November bis März. Zu dieser Zeit müssen Sie mit maximal acht Regentagen im Monat rechnen. Während der heißesten Monate April und Mai erreicht die Sonneneinstrahlung UV-Werte im extremen Bereich. Ausreichend Sonnenschutz sollte immer dabei sein, besonders auch am Strand und beim Schnorcheln vor der Küste. Die Regenzeit setzt im Juni ein und dauert etwa bis Oktober. Dann fällt im Schnitt an 13–16 Tagen im Monat Regen. Dazu ist jedoch anzumerken, dass die Niederschläge zwar heftig ausfallen, jedoch selten von langer Dauer sind und meist nachmittags oder abends auftreten. Selbst in der Regenzeit herrschen meist noch 4 – 7 Stunden Sonnenschein am Tag. Hiervon abgesehen lässt sich in dieser Nebensaison leicht ein günstiger Flug zur Insel Mindoro ergattern.

In den Monaten Juni und Juli herrscht Typhoon-Gefahr. Diese ist jedoch aufgrund der geschützten Lage Mindoros weniger akut als in anderen Landesteilen. Wenn Sie etwas Flexibilität mitbringen und auch einmal ein bis zwei Tage warten können, bis ein Unwetter vorüberzieht, können Sie Mindoro auch in dieser Zeit gut bereisen. Weniger ausgeprägt sind die Jahreszeiten im nordöstlichen Teil von Mindoro. Hier fällt auch in der Trockenzeit mehr Regen als auf der übrigen Insel.