Über die Reisterrassen in Banaue & Batad sowie den hängenden Särgen in Sagad zur Provinz Nueva Vizcaya
Beginnend bei den einzigartigen Reisterrassen von Banaue in Ifugao wollen wir auch einen Streifzug in Richtung der Mountain Province unternehmen. Lernen Sie die Bergprovinz mit den geheimnisvollen Orten Bontoc und Sagada kennen. Über die Region Ifuago und den Landschaftszügen der Zentral-Kordilleren in der Provinz Nueva Vizcaya geht es durch spannende und ursprüngliche Landschaften und Regionen.
Wanderungen und nachhaltiger Urlaub in Luzons Bergwelten.
Mehr als 2.000 Jahre sind vergangen, seit dem Zeitpunkt, als die ersten Bergbauern der Inselwelt die Reisterrassen von Banaue in das Cordillera-Bergland hineinbauten. Noch bis heute werden auf den in bis zu 1500 m hoch gelegenen Landstücken vorwiegend Reis, jedoch auch Obst und Gemüse kultiviert. Zugang zu diesem Gebiet verschaffen Sie sich über die überwiegend grob asphaltierten Straßen mittels eines geländegängigen Fahrzeugs. Entlohnt werden Sie dafür mit einem wunderbaren Ausblick über die seit 1995 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Reisterrassen von Banaue.
Diese erstrecken sich auf einer Gesamtfläche von über 10.000 km². Bis zu 100 Felder bilden die sogenannten „Stufen zum Himmel“. Die Banaue Reisterrassen sind jedoch zunehmend bedroht durch Schädlinge, Erdbeben und die ansteigende Wasserknappheit. Auch der Pauschal-Urlaub trägt seinen Teil dazu bei, weshalb Sie an verschiedenen Stellen völlig berechtigt und höflich darauf hingewiesen werden, auf Ihren „Fußabdruck“ zu achten und nicht unnötig Ressourcen zu verbrauchen und zu schädigen.
Junge Filipinos ziehen häufig in die umliegenden Städte, da hier die Chancen auf eine besser bezahlte Arbeit höher zu sein scheint. Das Bewirtschaften der Felder ist eine Knochenarbeit, die meist nicht einmal zur Versorgung der eigenen Familie reicht, weshalb die Besitzer der Felder mittlerweile von verschiedenen Stellen finanzielle Unterstützung erfahren um das Kulturgut weiter zu erhalten. Entlang der Bergstraße der Banaue Reisterrassen in Richtung der Batad Reisterrassen befindet sich der Banaue Viewpoint – ein klassischer Aussichtspunkt mit Informationstafeln und einer schönen Aussicht auf die sich vor einem erstreckenden Reisfelder. Besonders schön werden die Aufnahmen der Banaue Reisterrassen in den Monaten März und April, wenn die Reisfelder in sattem Grün erstrahlen.
Eine Tour nach Banaue und der benachbarten Mountain Province
Eine Wandertour durch die Felder der Banaue Reisterrassen bzw. Batad Reisterrassen von Banaue ist körperlich etwas herausfordernd, bietet jedoch die einmalige Gelegenheit, das wertvolle Kulturgut der Bergvölker zu bewundern. Es heißt, zur Zeit der spanischen Eroberung und Kolonialisierung der Philippinen wollten diese nicht glauben, daß diese anspruchsvolle Anbautechnik von einheimischen Völkern erschaffen wurde. Derzeit glaubte man gar an eine bereits vergangene Hochkultur als Ursprung dieser Konstruktionen. Hier haben die Urvölker der Filipinos etwas ganz außergewöhnliches und einzigartiges geschaffen, welches besonders beeindruckend und sehenswert, vor allem aber auch sehr erhaltenswert ist.
Backpacker Urlauber haben in der Provinz Ifugao an verschiedenen Stellen die Möglichkeit, auch sehr preiswert in gastfreundlichen Hostels oder gar direkt bei Ifugao-Familien zu übernachten. Ausgestattet mit Wanderkleidung, ausreichend Wasser und Speicher auf der Kamera können Sie ab diesem Zeitpunkt Ihrer Reise auch einzigartige Touren entlang der kleinen Bergdörfer der Ifugao machen. Entdecken Sie Tänze, Kleidung und Handwerkskunst in traditionellen Werkstätten. Beachten Sie bei Ihrer Tour nach Banaue auch, daß es keine Banken, große Hotels oder Resorts gibt – nehmen Sie daher ausreichend Bargeld mit. Das wohl schönste Dorf ist Batad mit den gleichnamigen Batad Reisterrassen von Banaue, welches ebenfalls in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
„Mountain Province“ – Sehenswürdigkeiten kulturhistorisch wichtiger Stätten
Die Mountain Provinz liegt inmitten der Cordillera Central (Zentral Kordilleren) und gehört zur Verwaltungsregion Cordillera. Die Bewohner dieser Region sind vorwiegend Landwirtschaft betreibende Bergbauern, die sich nur langsam auf Reisende aus aller Welt einstellen. Bisher ist die Bergprovinz vorwiegend ein Ziel für Backpacker Urlaub, kann jedoch ähnlich gut wie die Reisterassen von Banaue erreicht werden. Auch die Stadt Sagada mit ihren knapp 11.000 Einwohnern darf bei keinem Urlaub in Luzon fehlen. Der Ort befindet sich ca. 40 km von Banaue entfernt. Eine der wohl auch weltweit bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region stellen die hängenden Särge der Igorot genannten Bergvölker dar. Die Kultur der Igorot sah vor, daß die Toten über Jahrhunderte in Begräbnishöhlen oder an Felshängen bestattet wurden. Verglichen zur Stadt Banaue mit vielen Hotels und Resorts, die vorwiegend größeren Reisegruppen eine Übernachtung bieten, ist der Ort selbst noch sehr ursprünglich.
Möchten Sie die hängenden Särge aus der Nähe betrachten, sollten Sie Schwindelfreiheit, stabiles Schuhwerk und eine solide Grundfitness mitbringen. In die Lumiang Cave gelangen Sie über einen halbstündigen Fußmarsch südlich des Stadtzentrums entlang. Hier wird nicht zwingend ein Guide benötigt, aber Sie sollten eine Taschenlampe und eine minimale Grundausrüstung mit sich führen. Die Wegstrecke ist leicht anspruchsvoll und sehr gut ausgeschildert. Befinden Sie sich auf dem für Europäer sehr ungewöhnlichen Friedhof der Stadt, gelangen Sie über eine ca. zweistündige Wanderung entlang eines schmalen Weges in das sogenannte Echo Valley (Echo Tal), wo die hängenden Särge der Bergbauern aus der Nähe zu betrachten sind. Organisieren Sie sich hier unbedingt einen ortskundlichen Guide. Wer sich allein auf Tour begibt, kann schnell Orientierungsprobleme bekommen. Etwa 5 km weiter östlich liegt die Hauptstadt der Bergprovinz „Mountain Province“; Bontoc mit seinen ca. 24.000 Einwohnern. Bontoc ist eingebettet in die Zentral-Kordilleren im Tal des Chico-Flusses. Aus touristischer Sicht sind vor allem kulturelle Schätze die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Im Bontoc-Museum wird das Leben der Igorot dargestellt sowie die vielfach verehrte Gottheit Bulul gezeigt. Es finden sich Aufzeichnungen zur beschwerlichen Reisernte und der entscheidenden Rolle, die Bulul dabei einnimmt. In der Nähe befinden sich der für einen Philippinen Urlaub ebenfalls reizvolle „Mount Data“ Nationalpark und die Maligcong Reisterassen. Zu diesem Gebiet gehört ebenfalls der Vulkan Patoc.
Urlaub in der Nueva Vizcaya Bergprovinz
Die Caraballo-Berge und Cordillera Central entdecken
Die in der Region Cagayan Valley befindliche Provinz Luzons wird vornehmlich von einer Landschaft geprägt: Den Caraballo-Bergen, welche im Nordwesten in die Central Cordillera (Zentralkordilleren) übergehen. Wirtschaftlich geht es der Provinz dank fruchtbarer Böden und der daraus resultierend florierenden Landwirtschaft im Landesdurchschnitt sehr gut. Auch Vorkommen verschiedener Bodenschätze wie Kupfer, Gold, Lehm sowie Kies, tragen zum wirtschaftlichen Wohlstand der Provinz bei.
Innerhalb der großen Provinzstadtgebiete finden sich touristisch eher wenig reizvolle Orte. Einen Ausgleich schaffen die Nationalparks Bangan Hill National Park und Salinas Natural Monument. Nahe der Stadt Bayombong, am Fuße der Caraballo-Berge, befindet sich der 1995 gegründete Bangan Hill National Park, welcher vornehmlich dem Schutz der Pilgerstätte „Station of the Cross“ dient. Diese stellt bereits seit dem 18. Jahrhundert ein wichtiges spirituelles Zentrum dar. Der Park Salinas Natural Monument wurde im Jahre 2000 zum Schutz der Höhlensysteme geschaffen. Beide Parks bieten vielfältige Möglichkeiten für Philippinen Urlauber.
Die Bitte, mit der sich die Verantwortlichen an alle Besucher wenden, ist Rücksichtnahme – Rücksicht auf Flora und Fauna sowie das empfindliche Ökosystem. Für Aktivurlauber sind Trekking- und Mountainbiketouren durch die Gebirgslandschaften eine gelungene Alternative zu den klassischen Jeepney-Touren.
Seit einigen Jahren entwickelt sich in den Caraballo-Bergen eine kleine Klettergemeinde, sodaß hier in Zukunft gute Möglichkeiten für Kletterer zu erwarten sind.